Sal

 

 Leider hält das Gutgehen nicht an und mit Bauchschmerzen erreichen wir am nächsten Tag die Insel Sal.

 

Nach der Landung, es fängt bereits an dunkel zu werden, stehen wir in der Flughafenhalle und suchen nach dem Schalter von »TUI-Spanien«. Die würden uns den bereits bezahlten Transfer ins Hotel organisieren, so steht es in unseren Reiseunterlagen. Jedoch kein TUI-Schalter weit und breit! Auch die Flughafenauskunft hat noch nie von so einem Schalter gehört. Ein Taxifahrer bringt uns dann für umgerechnet zwölf Euro in unser Luxus-Resort »Riu-Funana« im Süden der Insel.

 

Sal ist ähnlich wie Boavista sehr karg und sehr flach und sehr schmutzig. Das bereits längere Vorhandensein der wenigen Hotels hat aber für eine gute Infrastruktur gesorgt. Es gibt eine asphaltierte Nord-Süd-Autobahn, die uns an die Autobahn auf Kuba erinnert: Es sind eher zwei Straßenbänder, die nebeneinander her durch die karge Wildnis laufen und jederzeit überquert werden können.

 

Riu-Funana gefällt uns besser als Riu-Touareg auf Boavista. Es ist nicht so groß, daher hält sich der Lärm im Restaurant in Grenzen. Große Palmen auf den sattgrünen Rasenflächen zeigen, dass es diese Anlage schon länger geben muss.

 Unsere Unterkunft mit zwei riesigen King-Size-Betten ist geschmackvoll und großzügig eingerichtet und liegt in der Mitte zwischen Hauptgebäude und Poolanlage. In der Nacht ist es hier sehr ruhig. Hinter dem Pool liegt der Zugang zum Meer. Der Blick aufs Wasser wird durch teilweise bewachsene Sanddünen versperrt.

 

Leider kann ich die Schönheit und den Komfort der Hotelanlage nicht voll genießen, denn wir sind damit beschäftigt unseren Rückflug von Dienstag auf Freitag vorzuverlegen. Meine Schmerzen sind nur durch ständiges Einschieben von Schmerztabletten in den Griff zu bekommen.

Tatsächlich gelingt uns das auch, zwar nur nach Köln-Bonn statt Hannover, und die TUI-Vertretung im Hotel hat sich wohl gemüßigt gefühlt, etwas gutzumachen wegen des verschlampten Abholens vom Flughafen: Während der Pulk der Rückreisenden in der Hotellobby auf den großen TUI-Bus wartet fährt ein Geländewagen vor. Der Fahrer zeigt ein Schild mit unserem Namen und ab geht es zum Flughafen. (Wenn ich mich besser gefühlt hätte, hätte ich mir es bestimmt nicht verkneifen können, den Kölner Dickschädeln und -Bäuchen die Zunge herauszustecken.) Wir haben gerade die Hoteleinfahrt verlassen, da kommt uns der blaue TUI-Bus entgegen. Infolgedessen stehen wir natürlich beim Check-In an erster Stelle und das Warten hält sich in Grenzen.

 

Wir erreichen am Abend den Flughafen Köln-Bonn, tags darauf Hamburg mit der Bahn und meine Tochter fährt mich anschließend sofort ins Krankenhaus. Dort verbringe ich fünf Tage als »All-Inclusive-Gast«, um dann halbwegs geheilt nach Hause entlassen zu werden.

 

© Ulli Kammigan, März 2017

Ulli am Tropf!
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